#Sonntags hier und nicht im Job!
Unsere Arbeitswelt gestaltet sich immer flexibler, sodass mittlerweile nicht nur in klassischen Schichtbetrieben wie in der Industrie oder im Sozial– und Gesundheitssektor zu verschiedenen Zeiten gearbeitet wird. Bspw. durch Gleitzeit und die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten verschieben sich die Grenzen zwischen Arbeits– und Freizeit. Die meisten Arbeitnehmer sind mittlerweile nicht nur fünf Tage arbeiten und spätestens um 17 Uhr zuhause.
Für Familien und Freundeskreise bedeutet dies, dass Termine gemacht werden müssen, um Aktivitäten zu planen. Auch für Vereine und andere ehrenamtlich geprägte Organisationen bedeutet dies, dass viele Aktivitäten nur eingeschränkt stattfinden können.
Als Gesellschaft brauchen gemeinsame freie Zeit!
Doch müssen wir erleben, dass der Handel und die Industrie auch den Sonntag kommerzialisieren wollen, so dass er langfristig ein normaler Wochentag wird.
Über 3,3 Millionen Menschen in Niedersachsen engagieren sich freiwillig. Eine starke Zahl. Kinder und Jugendliche im Sportverein trainieren - Flüchtlingen beim Deutschlernen helfen - Sterbende begleiten - Lebensmittel an Bedürftige ausgeben - Kranke und alte Menschen besuchen - Theater spielen - im Chor singen - Tiere betreuen - Obstwiesen pflegen - Erste-Hilfe-Kurse geben – Angebote und Aktionen der Jugend- und der Erwachsenenbildung anbieten - für Rettungsdienste und als Rettungsschwimmer zur Verfügung stehen…
Eine Liste, die sich beliebig fortsetzen lässt und deren Tätigkeiten unverzichtbar für das gesellschaftliche Miteinander sind.
Das alles passiert nicht werktags zwischen 9 und 17 Uhr. Sondern in den Abendstunden. Oder am Wochenende. Und vor allem am Sonntag – dem Tag der Arbeitsruhe und der „seelischen Erhebung“. Zu dieser „Erhebung“ zählt das Ehrenamt – etwas für andere, etwas für sich zu tun. Zu dieser „Erhebung“ zählen aber auch Hobbys, der Besuch von Familie und Freund*innen, gemeinsam etwas zu unternehmen oder sich zu treffen. Der Sonntag unterbricht die betriebsame Hektik der anderen Tage. Eine Auszeit vom Trott, ein Schutz vor Selbstausbeutung, weil die Woche nur noch Werktage kennt. Erholung – mithin „seelische Erhebung“. Auch das macht ihn unverzichtbar.
Mit unserer Fotoaktion „#Sonntags hier und nicht im Job“ unterstreichen wir mit vier Fotomotiven die Bedeutung des Tages in seinen Facetten. Beim Sport, in der Familie, beim Einsatz für andere, bei menschlicher Zuwendung: Entschleunigung, Muße, Solidarität, Nächstenliebe, konkrete Hilfe und Unterstützung. Innehalten und gegenseitige Unterstützung lebt von Gemeinschaft – in der Kirche, auf dem Sportfeld, in der Turnhalle, auf dem Spielplatz. Oder auch auf dem Ruderboot, mit den Kindern, bei der Spazierfahrt mit dem Rollstuhl oder mit dem Rettungswagen da sein, falls jemanden etwas geschieht.
Das alles macht den Sonntag bunt. Deshalb sind die Bilder so gestaltet. Farbig ist, was den Sonntag vom Werktag unterscheidet.