CJ.3.12.2: Imperator Constantinus

"Omnes iudices urbanaeque plebes et artium officia cunctarum venerabili die solis quiescant. ruri tamen positi agrorum culturae libere licenterque inserviant, quoniam frequenter evenit, ut non alio aptius die frumenta sulcis aut vineae scrobibus commendentur, ne occasione momenti pereat commoditas caelesti provisione concessa."

* const. a. helpidio. * <a 321 pp. v non. mart. crispo ii et constantino ii conss.>

„Alle Richter, alle Bewohner der Städte und die Gewerbetreibenden sollen am verehrungswürdigen Tag der Sonne ruhen.

Dennoch sollen die Landbewohner frei und erlaubter Weise sich der Pflege der Äcker hingeben, da es ja häufig geschieht, dass an keinem anderen Tag ( als Sonntag) das Getreide passender den Furchen des Ackers oder die Weinstöcke den Gruben anvertraut werden, damit nicht durch die Gelegenheit des Augenblickes der durch himmlische Vorsehung vergönnte Nutzen verloren gehe.“

3.März 321 n. Chr.

Codex Iustiniani 3.12.2

Generalangriff von FDP und Handelsverband HDE auf das Grundgesetz und den freien Sonntag
 
Sonntagsallianz 28.02.2020 - „Am Dienstag den 3. März 2020 feiern wir wie jedes Jahr als Sonntagsallianz in mehreren europäischen Ländern das erste „staatliche“ Sonntagsschutz-Gesetz, das Kaiser Konstantin I. am 3.März des Jahres 321 nach Christus verfügte. Fast 1700 Jahre später will die FDP und der Unternehmensverband HDE (Handelsverband Deutschland) das Grundgesetz ändern, um den Schutz des arbeitsfreien Sonntags auszuhebeln. Dem stellen wir uns entschieden entgegen,“ so der katholische Betriebsseelsorger Erwin Helmer.

Konzerne wollen Sonntag zum Arbeitstag machen

Hubert Thiermeyer, Handelsexperte und Fachbereichsleiter Handel der Gewerkschaft Verdi in Bayern: „Neben den großen Handelskonzernen, welche Sonntagsöffnungen durchsetzen wollen, haben auch Konzerne wie Amazon größtes Interesse ihre Warenbestellungen am Sonntag auszuliefern. Mit einer Grundgesetzänderung hätten wir also den Generalangriff auf den Sonntag und neue Sonntagsarbeit zu Lasten von drei Millionen Beschäftigten im Handel, davon über 500.000 allein in Bayern.“

Soziale Verwerfungen programmiert

Ute Meier vom evangelischen Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA)sorgt sich um die Familien der Beschäftigten: „Die Auswirkungen auf die Familien wären durch mehr Sonntagsarbeit erheblich. Gewachsene soziale Kulturen, Dorffeste, Kirchenfeste, Jubiläen und Sportveranstaltungen würden in Mitleidenschaft gezogen. Das können wir nicht zulassen.“    

Gesundheit wird verramscht

KAB-Diözesanpräses Michael Wagner warnt vor den gesundheitlichen Gefahren, die zunehmende Sonn- und Feiertagsarbeit mit sich bringt: „Der Mensch braucht heute dringend Zeiten der gemeinsamen Ruhe, der Erholung in der Natur, der Besinnung und des Gottesdienstes. Denn viele Beschäftigte fühlen sich eingezwängt wie in einem Hamsterrad, das sich nur mehr um Produktion und Konsum dreht.“

Sonntagsarbeit nimmt immer weiter zu - bald für alle?

„Dringend notwendige Sonntagsarbeit gibt es schon genug bei Polizei, Feuerwehr, im Personennahverkehr, etc.  Aber wenn willkürlich der gesellschaftliche Konsens des Grundgesetzes in Frage gestellt wird, werden wir uns jeglichem Versuch vehement widersetzen, Sonntage und Feiertage zu bloßen Werktagen zu machen“. Erklärt Silke Sigl-Schenke für die Aktionsgemeinschaft evangelischer Arbeitnehmer in Bayern.

Hintergrund
   
Kaiser Konstantin I. erließ am 3. März des Jahres 321 nach Christus für das Römische Reich folgenden Edikt:
„Alle Richter, Stadtleute und Gewerbetreibenden sollen am verehrungswürdigen Tag der Sonne ruhen.“

Die kirchlich-gewerkschaftliche Allianz für den freien Sonntag setzt sich seit vierzehn Jahren für den Sonn- und Feiertagsschutz, den Erhalt des Ladenschlusses und eine gesunde Zeitkultur in Bayern ein. Sie hat den „Internationalen Tag des freien Sonntags“ ausgerufen, der jedes Jahr am 3.März europaweit begangen wird.    

Kontakt:

Erwin Helmer Betriebsseelsorge in Bayern

Weite Gasse 5

86150 Augsburg

Tel.: 0160 – 9784 9513

erwin.helmer@kabaugsburg.org

Zur Pressemitteilung der Sonntagsallianz Bayern